Ein Beschluss des 32. Bundeskongresses der NaturFreunde Deutschlands, der vom 25.–27. April 2025 in Kaiserslautern tagte
Angesichts der sich weiter verschärfenden Überlastung der Biosphäre mit reaktiven Stickstoffverbindungen fordern die NaturFreunde Deutschlands einen grundsätzlichen Wandel hin zu einer sozial-ökologischen Landwirtschaft und Ernährung. Die Förderung der Massenproduktion von tierischen Nahrungsmitteln durch die Gemeinschaftliche Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union (EU) muss beendet werden. Anzustreben ist eine bezahlbare Ernährung der Bevölkerung, die auf einem deutlich höheren pflanzlichen Anteil basiert und eine vollwertige Ernährung mit qualitativ hochwertigen Produkten.
Die NaturFreunde fordern daher:
- eine Umstellung auf eine tier- und umweltverträgliche Produktionsweise;
- den Schutz der kleineren bäuerlichen Betriebe vor der Konkurrenz der Großbetriebe mit Massentierhaltung, da ökologische kleinbäuerliche Betriebe zu einer vielfältigen Agrarstruktur beitragen;
- die Streichung von klimaschädlichen Subventionen und die Förderung von Klimaschutz in der Landwirtschaft;
- die Bekämpfung des Artensterbens durch Glyphosatverbot und Pestizidreduktion gemeinsam mit den Höfen, die Reduzierung des Einsatzes von chemisch-synthetischen Pestiziden und den Stopp von Exporten von in der EU verbotenen Pestiziden;
- die Förderung regionaler Wertschöpfungsketten für Lebensmittel mit hohem Qualitätsniveau;
- die Förderung von Landwirt*innen für klar definierte Gemeinwohlleistungen im Bereich des Umwelt-, Natur-, Klima- und Tierschutzes.
Die NaturFreunde Deutschlands empfehlen bewirtschafteten Naturfreundehäusern, Mahlzeiten mit einem deutlich verringerten Fleischanteil anzubieten.
Um mit einem guten Beispiel voranzugehen, empfehlen die NaturFreunde Deutschlands das von der Naturfreundejugend Deutschlands bereits etablierte und erprobte Fairspeisen-Siegel bei NaturFreunde-Veranstaltungen einzuführen.
Die NaturFreunde werden weiterhin aktiv mit der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) und weiteren ökologischen Verbänden zusammenarbeiten.